Muse Carla als Signature Bild und Beginn der „neuen kreativen Gemeinsamkeit“.
Ich habe bei dem Bild bewusst ein kontrastreiches Szenario mit starken Kontrasten erschaffen wollen: Muse Carla trägt ein kunstvoll gestaltetes, opulentes Hals- und Brustgeschmeide aus schwarzen Perlen und Federn, das die nackte Haut akzentuiert. Ein üppiger, strukturierter Barockmantel aus dunklem Brokatstoff umhüllt die Hüften, während hochhackige Schuhe die Haltung zusätzlich betonen. Durch die Kombination aus Fetisch- und Barockelementen spiele ich mit den Themen Gender, Mode und Macht. Durch die Schwarzweißentwicklung und das harte Licht entsteht eine skulpturale Ästhetik.

Als Regisseur spiele ich in dieser Inszenierung natürlich bewusst mit klassischen und modernen Symbolen der Macht, Erotik und Genderfluidität. Das opulente Halsgeschmeide erinnert an barocke und viktorianische Schmuckstücke, an Status und Autorität. Gleichzeitig besitzt das Outfit Fetisch-Elemente, insbesondere durch die hohen Schuhe und die enthüllte Brust. Stilmittel, die auf BDSM-Ästhetiken verweisen, die in der zeitgenössischen Kunst oft als Ausdruck von Kontrolle, Hingabe und Identitätsbefragung eingesetzt werden.
Die Darstellung vereint feminisierte und maskulin konnotierte Elemente – der voluminöse Rock und die Heels kontrastieren mit der aufrechten, breitschultrigen Haltung, eine klassische Männlichkeitsinszenierung. Der Schmuck und die betonte Nacktheit verstärken eine Ambivalenz zwischen Zurschaustellung und Distanz, zwischen Verletzlichkeit und Dominanz.
Die Haltung, die Carla einnimmt, signalisiert jedoch auch bewusst eine Art Kontrolle über den eigenen Körper, während die Inszenierung bewusst mit Voyeurismus spielt.